Manch einer mag wissen, dass ich von kindesbeinen an ein großer Elefantenfan bin. Als solcher kam auch ich, wie viele andere, mit dem Gedanken nach Thailand hier auf einem Eefanten zu reiten. Allerdings währte dieser Gedanke nicht lang: In Ayutthaya haben wir einen Trekking-Elefanten gesehen, er schleppte sich lustlos dahin, sah sehr dünn und krank aus und war voller Aufschürfungen an Beinen und Körper. Der mahout (das ist der, der den Elefanten kontrolliert) hatte einen Stock mit einemm Haken dran, den er dem Elefanten offensichtlich in den Körper rammt, davon zeugten die vielen offenen Wunden. Wenig begeistert entschlossen wir uns, eine nicht-tierquälerische Variante zu finden, mit Elefanten in Kontakt zu kommen und ich begann “elefants in Thailand” zu googeln. Es folgte ein Abend voller Schock und Tränen (kein Scheiß) vor dem Internetz. Ich lernte, das das Rückrad von Elefanten durchaus nicht dafür gemacht ist große Lasten zu tragen. Ähnlich wie Zebras haben Elefanten ein rundes Rückrad und sind daher (anders als Pferde) grundsätzlich nicht zum reiten geeignet. Nicht nur das, das Tragen großer Lasten schädigt ihren Rücken sehr, die Wirbel bekommen Risse und das ist sehr schmerzhaft. Ein Elefant kann nur etwa 150 Kilo für weniger als eine Stunde am Tag auf seinem Rücken tragen. Allein der Trekkingsitz wiegt aber schon 100 Kilo, plus mahout und ein, zwei oder noch mehr Touris. Und die armen Tiere müssen damit teilweise bis zu zehn Stunden am Tag ununterbrochen umherlaufen. You do the math. Dazu kommt, dass Elefanten Tiere sind, die den ganzen Tag essen (wie Kühe), und daher idealerweise 18 Stunden am Tag mit Essen und schlafen verbringen sollten. Bei Trekkingtouren können sie das natürlich nicht tun und sie werden auch nicht genug gefüttert- ein ausgewachsener Elefant vertilgt am Tag ca. 200 Kilo Nahrung. Aber das schlimmste ist die Art, mit der in Thailand Elefanten dazu gebracht werden Menschen zu gehorschen. Die Praxis heißt “phajaan” und funktioniert wie folgt: Die Elefanten werden mit ca. 2 Jahren von ihren Eltern getrennt und angekettet. Dann werden sie mehrere Tage gefoltert, sprich man lässt sie hungern und verletzt sie kontinuierlich mit allerlei Gerätschaften und lässt sie nicht schlafen – so soll der Wille der Tiere gebrochen werden (leider auch kein Scheiß). Die armen kleinen Babbyelefanten schreien dabei oft wie am Spieß. (Wer mir nicht glaubt kann ja gern mal “phajaan” bei Youtube eingeben). Und es “funktioniert”, nach ein paar Tagen machen die Kleinen, was man will. Ich bin wirklich kein Tierschützer per se, aber das ist doch einfach furchtbar. Elefanten sind sehr sensible, vom aussterben bedrohte Tiere, und kein Tier hat es verdient so gequält zu werden! Außerdem altern Elefanten ungefähr so wie Menschen, sie werden bis zu 80 Jahren alt und werden im ähnlichen Tempo erwachsen wie Menschen. Ein zweijähriger Babyelefant entspricht altersmäßig also einem zweijährigen Kind. Vielleicht langweile ich euch jetzt, aber ich finde es wichtig diese Infos weiterzugeben, da der Tourismus hier eine große Rolle spielt, und ich denke viel weniger Leute würden Elefanten-Trekking und ähnliches machen, wenn sie wüssten, was dahinter steht und wie schlecht es den Tieren dabei geht. Das schlimmmste was ich in diesem Zusammenhang gehört habe ist, dass die thailändsichee Tourismusindustrie hier kaum Fortschritte macht. Im Gegenteil – seit die Grenzen nach Myanmar offen sind werden von der dort vorhandenen, letzten gesunden Population des asiatischen Elefanten, Babyelefanten gestohlen, die die Babys beschützenden Alt-Tiere werden alle (!) getötet, die Babys durchlaufen dann die Phajaan und werden dann nach Thailand geschmuggelt, nur um dort im Tourismus verwendet zu werden (unglaublicher Scheiß ist das!).
One thought on “Einmal von Bangkok nach Paradies, bitte!”