Durch die Stadt zieht sich eine mir in Asien bis dato unbekannte Bio/Rohkost (raw)/vegan/glutenfrei- Welle, außerdem gibt es hier Käse (Feta!!), richtiges, echtes Müseli mit Yoghurt (halleluja) und keiner schaut einen komisch an, wenn man in seinen Saft keinen halben Liter flüssigen Palmzucker möchte. Die Stadt ist hübsch hergerichtet, alles ist voller chicer Boutiquen und hipper Restaurants mit den für Bali typischen kleinen Minitempeln dazwischen, man sieht mindestens soviel Touristen wie Indonesier hier auf den Straßen (eher mehr Touris), aber irgendwie stört mich das hier nicht, alles ist sehr stilvoll.
Neben wundervollen Massagen kann man hier überall Yoga machen und ich wage es seit Jahren mal wieder und gehe deshalb auch gleich zu Yoga for beginners. Im Yogastudio im europäiscen Chic tummeln sich allerhand Yogatanten, von sich selbst überzeugte, oberkörperfreie Pseudschönlinge und abgemagerte mitt-30iger Singleladies auf der Suche nach dem wahren selbst oder sowas, aber das Yoga tut mir gut, auch wenn ich wegen meines Ellenbogens längst nicht alles machen kann. Danach fühle ich mich und inbesondere mein Arm um Welten besser und ich gehe von da an jeden Tag. Timo verlässt mich für drei Tage um für ein Vorstellungsgepräch nach Peking zu fliegen und so habe ich das riesige Hotelzimmer für mich und vertiefe mich in die Lektüre von “Der Pate”, ein Buch das mir Luis geschenkt hat. Vor lauter Überschwang probiere ich sogar “Flying Yoga” aus, eine Yogaform die in einer Art hängenden Band praktiziert wird und bei der ich mich nicht so richtig entspannen kann, weil ich seit meinem Sturz solche Angst vorm Fallen habe, dass die paar Zentimeter die mich von Fußboden trennen mehr eine Angsttherapie darstellen, als eine Entspannungsmethode. Auch eine traditionelle balinesische Theater- und Tanzaufführung besuchen wir – bei der sich mein Endruck aus Prambanaaran, dass tradtionelle indonesische Musik nicht so mein Ding ist, bestätigt. Aber das irre Kopfwackeln zu psychedelischer Musik (die Timo mit einem Technobeat unterlegen würde) werde ich wohl nie vergessen.


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